Der kanarische Tierschutzverband Anda Canarias spricht von „furchtbaren Zuständen“
Auf den Kanaren gibt es eine große Zahl ausgesetzter Tiere, vor allem Hunde und Katzen, und La Palma ist da keine Ausnahme. Doch auf der Insel gibt es bislang kein Tierheim, nur mehrere kleine – meist deutsche – Tierschutzverbände, die sich in Eigeninitiative um die armen Kreaturen kümmern.
Die Präsidentin des kanarischen Tierschutzverbands Anda Canarias, Ana María Sanjuán, bedauert die Untätigkeit der öffentlichen Stellen wie Gemeinden und Cabildo und legte der Inselverwaltung von La Palma 3.000 Unterschriften vor, die den Bau eines öffentlichen Tierheims fordern. Immerhin sei es laut Gesetz Aufgabe des Cabildos bzw. der Gemeinden, ein Tierheim zu bauen, betonte Ana María Sanjuán. Der Stadtrat von Tijarafe hat sich scheinbar dazu bereiterklärt, dass das Tierheim in seinem Gemeindegebiet gebaut wird. Hierfür werde zwar die Neuklassifizierung eines Grundstücks nötig sein, doch dies könne schon im April erfolgen, wagt Sanjuán zu hoffen. Doch auch im Westen der Insel sei ein Tierheim dringend nötig, um die vielen herrenlosen Hunde aufzunehmen. „Heute werden sie in Santa Cruz oder Breña Baja zu einem Tierarzt gebracht und eingeschläfert, doch wir wollen ihnen ein neues Zuhause suchen“, betont die Vorsitzende des Tierschutzverbands. Außerdem müssten dringend Informationskampagnen auf La Palma gestartet werden, um die Tierbesitzer und die Bevölkerung zu mehr Verantwortung aufzurufen. „Hier wurde eben noch nie etwas für ausgesetzte Tiere getan“, bedauert sie. Als Beispiel für das Desinteresse berichtete Ana María Sanjuán von einem kleinen deutschen Tierschutzverband, der in Tenagua versucht hatte, Hilfe zu leisten. „Sie mussten gehen, weil sei keine Unterstützung bekamen. Aber Tiere haben die Menschen vor ihrer Tür immer wieder angebunden.“