Das große Kanarenrätsel
Persönlichkeiten, Orte, Ereignisse, Begriffe aus Geschichte, Kunst, Kultur, Wissenschaft, Kulinarik, … Alles kann sich hier verbergen. Die Lösung gibt es bereits am Kiosk in der aktuellen Ausgabe 446.
Ich fand vor mehr als zweihundert Jahren statt, zu einer Zeit also, als es noch keine künstliche und nach Aussagen von Zeitzeugen bei manchen Menschen leider auch noch keine natürliche Intelligenz gab und Konflikte allzu oft als willkommene Gelegenheit zum militärischen Kräftemessen gesehen wurden.
In mir wollte ein Mann mit ein paar weiteren Männern von außerhalb einigen Männern von innerhalb einen Schatz wieder wegnehmen, den wiederum die sich genommen hatten. Weil jeder Mensch verständlicherweise meint, sein Schatz sei „Mein Schatz!“, also seiner, mochten die Männer in dieser Stadt auf Teneriffa sich natürlich nichts wegnehmen lassen. Und wehrten sich gegen die geplante Wegnahme.
Tagsüber funktionierte das mit dem Wegnehmen somit nicht, deshalb wagte dieser eine Mann in der Nacht mit seinen Männern draußen einen weiteren Versuch gegen die Männer drinnen. Aber auch diese Aktion mit den vielen Rudern lief dann irgendwie aus dem Ruder und der eine Mann in seinem riesigen Ruderboot wurde von einer Kugel getroffen. Seitdem kämpfte er mit seinem Schwert in der linken Hand. Diese besondere Szene gestaltete sogar ein Künstler als Gemälde.
Nach den Grausamkeiten in mir zeigten sich die Männer drinnen aber großzügig. Sie luden zwar nicht zu einem Bootsausflug oder einem gemeinsamen Kinoabend, sie behandelten aber die Verwundeten und stellten Proviant für den Rückzug zur Verfügung.
Heute erinnern hier verschiedene Dinge an mich. Die Kanone zum Beispiel, mit der die Verteidiger gegen die Angreifer kämpften, die jetzt im Militärmuseum wohnt und einen furchterregenden Tiernamen trägt. Wahrscheinlich, weil sie diesen einen Mann so furchtbar in den Arm gebissen hat. Außerdem sind Festungsanlagen und Gebäude erhalten geblieben, in und an denen ich mich abgespielt habe.
Beteiligte allerdings gibt es leider nicht mehr. Der eine Teil der Männer zog sich nach dem erfolglosen Versuch traurig in seine Heimat Großbritannien zurück, der andere wäre heute ebenfalls deutlich über zweihundert Jahre alt …
Wer oder was bin ich?
(von JENS KLAUSNITZER)