Die „Veranos del Taoro“ Das Open Air Festival „Veranos del Taoro“ von Puerto de la Cruz eröffnete seine zweite Ausgabe mit dem amerikanischen Schauspieler John Malkovich und dem Stück „The Infernal Comedy“ – Geständnisse eines Mörders.
„Das Theater ist etwas Lebendiges, Organisches, Vergängliches. Es erinnert mich an das Leben, in dem Sinne, dass man an einem bestimmten Abend dort sein muss, um zu sehen, was passiert, im Gegensatz zu anderen Künsten, die dauerhaft sind. Das Theater ist völlig vorläufig. In Wirklichkeit existiert es nur in unseren Köpfen.“ So äußerte sich John Malkovich vor etwa einem Jahr in Madrid, um „The Infernal Comedy“ auf die Bühne zu bringen.
Selten hat man auf Teneriffa die Gelegenheit, einen Schauspieler oder eine Schauspielerin zu bewundern, die als wahre Interpretationsmonster bezeichnet werden. Und genau das wurde zur Erfahrung der Glücklichen, die einen der 600 Sitzplätze im ausverkauften Parque Taoro ergattert hatten. Sie durften miterleben, wie der amerikanische Schauspieler sich in Jack Unterweger verwandelte, den österreichischen Serienmörder, der im Gefängnis zum Schriftsteller wurde.
In dem Stück von Michael Sturminger wurde Malkovich von zwei Sopranistinnen, Susanne Langbein und Chen Reiss, sowie dem Wiener Akademie Orchester begleitet, welches die Musik von Vivaldi, Gluck, Haydn, Mozart, Beethoven, Boccherini und Weber interpretierte. Die Geschichte, die auf realen Ereignissen basiert, ist gleichzeitig ein Gradmesser für unsere gesellschaftliche Entwicklung und damit ein überaus geeignetes Stück für einen Künstler wie Malkovich, der das Theater über Film, Ruhm und den Wirbel Hollywoods in den Mittelpunkt seiner beruflichen Leidenschaft stellt.
Der Abend startete zwar mit etwas Verspätung und mit der einen oder anderen technischen Schwierigkeit, dennoch war der Applaus berauschend und die Besucher von der Szenerie und dem Ambiente begeistert. Klassische Orchester und Opern-Klänge auf einer Open-Air Bühne mitten im Grünen, das begeisterte nicht nur einen John Malkovich, wie er selbst im Intro erwähnte, sondern auch das Publikum.