Fuerteventura wäre am schlimmsten betroffen

(von Wochenblatt)

In der jetzt veröffentlichten Umweltstudie werden die Risiken eines Ölaustritts beleuchtet


Am 10. Juni wurde das von Repsol erstellte Umweltgutachten veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der Ölkonzern die Wahrscheinlichkeit eines „Blow outs“, sprich eines Kontrollverlustes über die Ölquelle, auf 0,00003 Prozent einschätzt.

Das Zentrum für Studien und Experimentierung des Öffentlichen Bauwesens (CEDEX) korrigierte das Risiko jedoch um das Hundertfache auf 0,003 Prozent und stufte dieses als „mittelhoch“, das Risiko eines logistisch bedingten Ölaustritts – z.B. durch Kollision eines Sicherheits- mit dem Bohrschiff – sogar als „hoch“ ein.

In einem solchen Unglücksfall könnten nach Einschätzung von Repsol 3.000 Barrel Rohöl täglich entweichen. Am stärksten betroffen von der zu erwartenden Ölpest wäre Fuerteventura, auch wenn „nur“ 6% des Öls die kanarischen und 26% die marokkanischen Küsten erreichen sollte. Rund 15 Tage nach dem Ölaustritt würde die Ölmenge an den kanarischen Küsten ihr Maximum errreichen; nach 200 Tagen sollten „nur“ noch 2% übrig sein.

Auch neue Details zu den geplanten Probebohrungen, die noch in diesem Jahr durchgeführt werden sollen, wurden bekannt. Die beiden ersten angepeilten Bohrstellen, „Sandía“ und „Chirimoya“ genannt, liegen 14 Kilometer auseinander; hier will Repsol jeweils 45 Tage lang nach Öl suchen. Bei „Zanahoria 1“ wurden sogar 180 Tage veranschlagt. Nach Abschluss der Probebohrungen soll jedes Bohrloch mit einem mechanischen Betonpfropfen verschlossen und ein umfangreicher Bericht über einen eventuellen Fund und die Bedingungen erstellt werden.

 Jesús Cisneros, Doktor für Angewandte Ozeanografie und Professor an der Universität Las Palmas de Gran Canaria, hat nachgewiesen, dass Repsol in dem Gutachten das Risiko künstlich verringert hat. Die kanarischen Institutionen wollen nun wegen einiger Ungereimtheiten eventuell Klage gegen das Umweltministerium erheben, Regionalpräsident Paulino Rivero beim neuen König Felipe VI. um Unterstützung für ein Referendum bitten. Das Regionalparlament verlangt ein neues Umweltgutachten.

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