Anwohner streiten über dauerhaftes Migrationszentrum
LAS PALMAS DE GRAN CANARIA Anwohner des La Isleta-Viertels kritisieren das aus ihrer Sicht „institutionelle Versagen“ der spanischen Regierung. Es geht um hunderte Migranten, die im „Canarias 50“ untergebracht sind, einem ehemaligen Militärquartier, das seit drei Jahren als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt wird und nun vom Staat dauerhaft für diese Funktion genutzt werden soll. Aktuell bietet das Zentrum Platz für 1600 Personen. In einer vom Partido Popular (PP) organisierten Informationsveranstaltung vor dem Zentrum äußerten zahlreiche Anwohner des beliebten Stadtteils der Hauptstadt von Gran Canaria ihre Bedenken. Jimena Delgado, die Abgeordnete und Sprecherin des PPs, die derzeit in der Opposition im Stadtrat von Las Palmas de Gran Canaria sitzt, lehnte den Plan der spanischen Regierung ab. Sie befürchtet negative Auswirkungen auf die Stadt und das Viertel La Isleta, wenn die ehemaligen Militäranlagen dauerhaft als Aufnahmezentrum für Migranten genutzt werden. Sie kritisiert den Plan als undurchsichtig. Die Initiative soll mit rund 19 Millionen Euro finanziert werden und wurde laut Delgado weder mit anderen kanarischen Behörden noch mit den Bürgern abgestimmt. Die Maßnahmen seien als „im öffentlichen Interesse“ deklariert worden, um städtische Vorschriften zu umgehen, die diese Fläche als Grünfläche, Erholungsgebiet oder für soziale Belange des Viertels vorgesehen hätten. „Wir fordern, dass La Isleta das ‚Canarias 50‘ nicht dauerhaft als Aufnahmezentrum für Migranten nutzt und es der Stadt und den Bürgern zurückgibt“, sagte die Politikerin.
Einige Anwohner prangerten während der Veranstaltung des PP die „Unsicherheit“ an, die ihrer Ansicht nach durch die Präsenz einiger Bewohner des Aufnahmezentrums auf den Straßen von La Isleta entsteht.
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