Mietkauf – eine interessante Alternative

(von Wochenblatt)

Ein neues Erwerbsmodell fasst Fuß


Die Immobilienblase gilt als Ursprung der aktuellen Wirtschaftskrise. Derzeit herrscht auf dem Immobilienmarkt ein gewaltiger Überschuss an Objekten, und weiter fallende Preise treffen auf eine niedrige Nachfrage, denn die Zeiten sind schlecht.

Potenzielle Käufer sind übervorsichtig geworden, und die Banken haben den Kreditfluss praktisch abgedreht. Als  Folge wird nicht mehr gekauft sondern lieber gemietet. Doch da die Immobilienmakler und die Banken ihre Objekte abstoßen wollen, wird immer häufiger ein Mietkauf angeboten. Das ist auch auf den Kanarischen Inseln der Fall, wie die Zeitung La Provincia vor Kurzem berichtete.

Beim Mietkauf geht es grundsätzlich darum, dass der Mieter eine Anzahlung leistet und sich somit nach Ablauf einer bestimmten Frist ein Recht zum käuflichen Erwerb sichert. In der Zwischenzeit zahlt der potenzielle Käufer im Rahmen eines Mietvertrages eine monatliche Miete, die später ebenfalls auf den Kaufpreis angerechnet wird.

Im Gespräch mit La Provincia erklärten Santiago Sancho, Vizepräsident der Immobilien-Kammer von Las Palmas, und José Saavedra, Geschäftsführer des Immobilienbüros Gestal, den Mietkauf und wie dieser üblicherweise auf den Kanaren behandelt wird:

Praktisch gesehen handelt es sich beim Mietkauf um eine bisher wenig praktizierte Art der Hausfinanzierung. „Die monatlich gezahlte Miete wandert in eine Art Spartopf zur späteren Anzahlung auf den Kaufpreis,“ so Saavedra. Allerdings bestehen die Vermieter regelmäßig auf einer höheren Miete als bei einem einfachen Mietvertrag, um den Mieter alsbald zum Kauf zu bewegen. Denselben Zweck verfolgen Klauseln, die eine jährliche Mieterhöhung vorsehen.

Die Anzahlung beträgt normalerweise zwischen 3.000 und 20.000 Euro, ist jedoch frei verhandelbar. Des Weiteren ist es nicht unüblich, in den Vertrag eine Klausel aufzunehmen, die nach mehreren Jahren den Kaufpreis an die aktuelle Marktlage koppelt.

Während im Rahmen des Mietkaufes das Eigenheim für den Einzelnen wieder in greifbare Nähe rückt, besteht ein weiterer Vorteil für den Eigentümer in einem besseren und sorgsameren Umgang mit dem Objekt.

Die Experten bestätigen, dass bereits rund ein Viertel der von Immobilienagenturen angebotenen Objekte per Mietkauf an den Mann gebracht werden.

Laut Saavedra seien alle Einzelheiten des Vertrages frei verhandelbar, solange sie nicht gegen das Gesetz verstoßen. Sancho rät jedoch zu beiderseitigen Bürgschaften und zur Unterzeichnung vor dem Notar, um unangenehme Überraschungen so weit wie möglich auszuschließen.

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