Nach der Straßenbahn jetzt der Zug

Bereits 2014 soll zwischen Santa Cruz de Tenerife und Adeje ein Zug verkehren

Kaum ist mit der Inbetriebnahme der Straßenbahn eines der zeit- und kostenaufwendigsten Projekte der letzten Jahre von Teneriffas Inselverwaltung unter Dach und Fach, stürzen sich die Inselbeauftragten mit Vollgas in ein neues nicht minder ehrgeiziges Abenteuer: Die Verwirklichung des Traums von einer Zugverbindung zwischen Santa Cruz de Tenerife und Adeje im Süden und Los Realejos im Norden der Insel.

Was den bürokratischen Teil des Vorhabens betrifft, nimmt nach Cabildo-Angaben alles soweit  seinen Gang. Was die Finanzierung angeht, könnte es allerdings Probleme geben, denn die Zugverbindungen müssten zu 100% von Madrid finanziert werden.

Mitte Juli lief die Frist für die öffentliche Auslegung des den sogenannten Süd-Zug betreffenden Sonderlandesplans für Infrastrukturen aus. Das bedeutet, die letzte behördliche Hürde für den Beginn der eigentlichen Arbeiten ist genommen und sofern Madrid sich mit der Finanzierung einverstanden erklärt, könnte die Zugverbindung zwischen Santa Cruz de Tenerife und Torviscas (Adeje) bereits 2014 in Betrieb genommen werden (voraussichtliche Fahrtdauer 35 Minuten).

Ende dieses Sommers wird mit großer Wahrscheinlichkeit mit den für den Streckenbau notwendigen Enteignungsverfahren begonnen. Bestenfalls könnten die Arbeiten dann bereits Ende 2008 ausgeschrieben werden, so ein Sprecher des Cabildos, der allerdings auch zugibt, dass sich die Enteignungsverfahren voraussichtlich weit mehr verzögern werden als vorgesehen, da ein Großteil der Grundstücke Privateigentum ist.

Allerdings haben die Verhandlungen über die Finanzierung mit der Zentralregierung in Madrid noch nicht begonnen. Immerhin wird allein der Bau des Süd-Zuges etwa 1,2 Milliarden Euro kosten, vier Mal mehr als die Straßenbahn.

Tren del Norte

Die Pläne, auch den Norden der Insel mit einer Zugverbindung nach Santa Cruz auszustatten, sind weit weniger fortgeschritten als die den Süd-Zug betreffend. Der feste Wille hierfür besteht allerdings, daran lassen die verantwortlichen Inselbeauftragten keinen Zweifel. Doch auch hier müsste der Staat mindestens 1,2 Milliarden Euro freigeben, obwohl die Strecke nur etwa 40 Kilometer lang sein würde.