Ein Strand auf Fuerteventura wird geplündert, seit sein Belag aus versteinerten Algen auf Instagram „viral“ ging
Fuerteventura – Seit etwas über einem Jahr erleidet die Playa del Hierro im Norden Fuerteventuras fortlaufend Schäden, weil der Ort im Internet, auf Instagram, „viral“ ging und große Bekanntheit erlangt hat. Statt mit Sand ist dieser Strand mit versteinerten Algen bedeckt, die wie Popcorn aussehen. Die plötzliche Berühmtheit des Strandes hat nun dazu geführt, dass Besucher, Expertenschätzungen zufolge, jeden Monat etwa zehn Kilogramm des kuriosen Popcorn-Belages forttragen. Um dieser ständigen Plünderung Einhalt zu gebieten, hat das Ayuntamiento von La Oliva eine Sensibilisierungskampagne gestartet, um den Strandbesuchern bewusst zu machen, dass dieses Verhalten Schaden anrichtet.
Die erste Veröffentlichung unter dem Hashtag #PopCornBeach stammt aus dem Juni 2015. Seitdem ist die Zahl der Fotos, die von dem Popcorn-Strand hochgeladen wurden, auf über Tausend angestiegen. Sogar die britische Daily Mail und der US-amerikanische Fernsehsender Fox News berichteten darüber. So wurde dieser Strand, zu dem man zu Fuß von Majanicho aus gelangt, und der bis dato lediglich von Wellenreitern frequentiert wurde, weltberühmt.
Die kalkhaltigen Algen, die den Strand bedecken, entstehen in zwanzig Metern Meerestiefe. Dass sich eine so große Menge der abgestorbenen Algen am Hierro-Strand ansammelt, ist eine Kuriosität der Natur. Die kalkeinlagernden Algen wachsen nur etwa einen Millimeter pro Jahr. Einige wenige Exemplare erreichen dennoch sogar eine Größe von 25 Zentimetern, was bedeutet, dass sie rund 250 Jahre gelebt haben müssen. Wenn sie abgestorben sind, werden sie durch die Gezeiten an die Küsten gespült, wo sie durch Erosion nach und nach zu Sand werden.
Nach dem Küstengesetz ist es nicht erlaubt, die Popcorn-Algen sowie jegliche anderen Elemente wie Sand oder Steine, von den Stränden zu entfernen. Die meisten der versteinerten Algen haben im Meer und am Strand mehrere Tausend Jahre überdauert. Nun werden sie wegen ihrer Berühmtheit auf Instagram als Kuriositäten aufgesammelt, in rauen Mengen fortgetragen und im Gepäck der Touristen in alle Welt verstreut.