Mehrere Meetings mussten wegen des tatkräftigen Protestes von Linksradikalen abgesagt werden
Ausgerechnet in Universitäten, den Orten für Dialog und Meinungsfreiheit par excellence, haben sich im Vorfeld der Parlamentswahlen unangenehme Vorfälle zugetragen, die für viel Wirbel in Spanien sorgten. An mehreren Universitäten wurden Spitzenkandidaten verschiedener Parteien, die dort Wahlveranstaltungen durchführen wollten, durch kleinere Gruppen linksradikaler Studenten boykottiert.
Madrid - Besonders viel Aufsehen erregten die Proteste gegen drei Politikerinnen – María San Gil und Dolors Nadal (beide von der Volkspartei) in Santiago und Barcelona sowie Rosa Aguilar (von Izquierda Unida) in Córdoba -, die zum Teil so sehr vor den Radikalen bedrängt wurden, dass die Veranstaltungen abgesagt werden mussten.
Die linksradikalen Gruppen, die bei ihren Protesten erstaunlich organisiert und mit erschreckender Aggressivität vorgehen, rechtfertigen ihr Verhalten als Abwehr des Kapitalismus, der „nie demokratisch sein kann und deren Parteien uns nicht vertreten können“.
„Neue, rote Faschisten“
Nach Ansichten der Gruppen, die als „neue rote Faschisten“ kritisiert werden, soll verhindert werden, dass die Politiker im Rahmen der Wahlkampagne in Hochschulen auftreten können.
Die konservative Opposition (PP) nutzte die Tatsache, dass sich die meisten Angriffe gegen Mitglieder ihrer Partei richteten, um ihrerseits die sozialistische Regierung zu beschuldigen. Derartige Vorfälle passieren, wenn man ein Ambiente des Aufruhrs schüre, wie es die Regierung seit vier Jahren getan habe, wurde unter anderem moniert.