Studienabbruch aus finanzieller Not
(von Wochenblatt)
ULL-Vizerektor Alfonso García: Die Gebühren sind zu hoch
Nicht nur die Geburtenrate spielt eine Rolle bei der Zahl der Universitätsanwärter.
Die vergangenen Krisenjahre haben verdeutlicht, dass die finanzielle Situation vieler Familien und die steigende Arbeitslosenzahl beim Studienabbruch eine große Rolle spielen.
In den letzten zwei Jahren mussten 2.900 Studenten von Teneriffas Universität La Laguna (ULL) ihre Ausbildung abbrechen.
Insbesondere die hohen Einschreibegebühren sind der Grund hierfür. Diese Gebühren richten sich nach den sogenannten „creditos académicos“, die Gebühr, die jedes Fach kostet. Im Falle, dass der Student ein Fach nicht besteht, müsste er im folgenden Studienjahr erneut die Matrikel, aber zu einem Aufpreis, bezahlen. So kann es dazu kommen, dass die Einschreibegebühr für ein einziges Fach bis zu siebenhundert Euro kosten könnte.
Auch die Insellage bedeutet für viele Studenten einen weiteren Unkostenfaktor. Universitätsbesuch auf der Nachbarinsel belastet die Familien zusätzlich mit erheblichen Miet- und Transportkosten.
In diesem Jahr sind 17.990 Studenten in La Laguna eingeschrieben, insgesamt 1.666 weniger als im vorigen Jahr. Eine Minderung, die der Vizerektor eindeutig mit der allgemeinen finanziellen Lage begründet.
Alfonso García geht davon aus, dass eine Senkung der Studiengebühren notwendig ist und dass die kanarische Regierung diese Problematik dringend in Angriff nehmen sollte. Für García liegt die Schwierigkeit in der aktuellen Gebührenpolitik, bei der die erste Einschreibung zu reduzierten Preisen erfolgt, die Wiederholfächer jedoch das Dreifache kosten.
Die Zahl der Schüler, die von anderen Inseln anreisen, hat sich dank der finanziellen Bemühungen der Inselregierungen und der Gemeindeverwaltungen auf dem gleichen Niveau gehalten wie in den Vorjahren.