TITSA kauft neuen Hybridbus

(von Wochenblatt)

© TITSA

In der Praxis bewährt


Nachdem der erste Bus mit Hybridantrieb im Mai seinen Testbetrieb erfolgreich absolviert hatte, beschloss das staatliche Busunternehmen TITSA, ein solches Gefährt für den täglichen Einsatz anzuschaffen.

Allerdings wird er stärker motorisiert sein als das Probefahrzeug, da aufgrund der vielen Steigungen in der Topographie der Insel mehr Leistung erforderlich ist.

Wie das Wochenblatt bereits berichtete, ist ein Hybridantrieb in diesem Fall die Kombination eines Diesel- und eines Elektromotors. Elektromotoren sind leise und emmissionsfrei, haben aber wegen begrenzter Batteriekapazität keine großen Reichweiten. Der Dieselmotor lädt einerseits bei Bedarf die Batterien nach, kann aber auch dazugeschaltet werden, wenn mehr Leistung gebraucht wird. Zusätzlich erlaubt das Konzept die Rückgewinnung der Bremsenergie, ebensfalls zur Batterieladung. Die Fahrzeuge werden von der spanischen Firma Castrosua gebaut und laufen unter anderem schon in Madrid, Barcelona und Sevilla.

Die Tests auf Tenriffa haben tatsächlich eine Einsparung von 20 - 30 % des Treibstoffs ergeben, und auch die Wartung des Hybridfahrzeugs ist preiswerter. Der neue, stärkere Bus soll 300.000 Euro kosten, 50.000 mehr als ein normaler Bus. Doch es geht dem Unternehmen nicht primär um die Einsparung von jährlich 4.000 Euro an Diesel, die damit zu erzielen ist, sondern darum, die Eignung eines solchen Fahrzeugs im Normalbetrieb über Jahre festzustellen. Daher wird derzeit auch nur ein solcher Bus angeschafft.

TITSA ist durchaus experimentierfreudig, was alternative Antriebssysteme angeht. So hatte man schon einen gasgetriebenen Bus in Betrieb, der aber nicht richtig lief, weil auf der Insel nur Propangas und kein Erdgas (Methan/Äthan) verfügbar ist.

Ein reiner Elektrobus war zu schwach, und ein Wasserstoffbus scheiterte an den zu hohen Kosten für die Infrastruktur, sprich: Wasserstofftankstellen. Mit dem Hybridbus hofft man nun, eine gangbare Alternative gefunden zu haben.

Vor einer Entscheidung über weitere Anschaffungen muss sich die „Guagua“, wie man die Busse hier nennt, jedoch erst einmal im Dauerbetrieb bewähren.

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