„Zapatelas“
(von Wochenblatt)
Solidarisches Projekt von Manuela Carmena
Manuela Carmena, die heutige Bürgermeisterin von Madrid, hat viele Jahre ihres Lebens für die Rechte der Arbeiter und für Gleichberechtigung gekämpft. 1965 trat sie in die Kommunistische Partei ein. Sie verteidigte Arbeiter und politische Häftlinge in den Zeiten des Franco-Regimes.
Seit 1981 als Richterin tätig, wurde sie fünf Jahre später mit dem „Nationalpreis der Menschenrechte“ ausgezeichnet. Auch war Carmena als Beraterin der baskischen Regierung in Sachen polizeiliche Gewalt gegen Häftlinge tätig. Mitbegründerin des Verbandes „Richter für die Demokratie“, ging sie 2010 in den Ruhestand. Von ihrer Schwiegermutter hatte sie eine große Menge von Stoffen geerbt und verbrachte ihre Zeit nun mit Entwürfen von Kinderkleidern und -schühchen. Gleichzeitig rief sie gemeinsam mit den weiblichen Häftlingen einer Strafanstalt Andalusiens ein solidarisches Projekt ins Leben. Die weiblichen Sträflinge wurden in das Schneiderhandwerk eingewiesen und nähten die Entwürfe von Manuela Carmena.
Das Projekt lief so gut an, dass die heutige Bürgermeisterin mit ehemaligen, ebenfalls pensionierten Arbeitskollegen eine Gesellschaft, „abuelos emprendedores“, gründete. Die „unternehmungslustigen Großeltern“ eröffneten in Madrid einen kleinen Laden, in dem die von den Häftlingen handgefertigten Schuhe, Kleider und Stofftiere verkauft werden.
Aus dem kleinen Projekt ist im Laufe der Jahre ein gemeinnütziges Unternehmen geworden. Mit dem Erlös wird Häftlingen und arbeitslosen Menschen eine Ausbildung finanziert und, falls sie für „Zapatelas“ nähen, auch ein kleines Gehalt gezahlt.
In dem beliebten Kindergeschäft gibt es Hemden in Kleinformat, wie sie Mandela trug, handgefertigte Puppen und Bären oder Fotoalben aus Stoff.