Zentrum für Alzheimer-Patienten

(von Wochenblatt)

Eröffnung im Juni


Gegenüber der Zeitung Diario de Avisos gab Hotelunternehmer Lorenzo Hernández Luis bekannt, dass im Juni das erste Zentrum für Alzheimer-Patienten der Kanarischen Inseln im ehemaligen Hotel „Delfin“ in Bajamar eröffnet wird. Die private Einrichtung wird 120 Patienten aufnehmen können.

Im Gespräch mit der Zeitung erklärte der ehemalige Stadtrat für Tourismus von Puerto de la Cruz, die Krise im Tourismus-Sektor und das fehlende Angebot für Alzheimer-Patienten [auf den Kanaren leiden ca. 18.000 Menschen unter dieser Krankheit] habe die Initiatoren veranlasst, das noch vor einem Jahr als Hotel betriebene „Delfin“ zu renovieren und in ein privates Gesundheitszentrum umzuwandeln. Bei der Umsetzung seien sie von der Vereinigung der Familien von Alzheimer-Kranken Teneriffas (Afate) aktiv unterstützt worden.

Das Zentrum wird weiterhin den Namen „Delfin“ tragen und 120 Patienten in 60 Zimmern (Einzel-, Doppel-, Drei- oder Vierbettzimmer) aufnehmen können. Außerdem wird es ein Tageszentrum, Unterbringungsmöglichkeiten für Angehörige und eine Nachtstation geben.

Die Belegschaft wird ca. 60 Angestellte umfassen. Neben den für die Unterbringung und Verpflegung Verantwortlichen werden sich Ärzte, Krankenpfleger, Therapeuten, Sozialarbeiter, Logopäden und Spezialisten für Geriatrie um die Patienten und Angehörigen kümmern. Das breite medizinische und therapeutische Angebot wird u.a Beschäftigungstherapie, Physiotherapie, Workshops, Beratung, Unterstützung der Angehörigen, nächtliche Begleitung, Freizeitaktivitäten und Informationsveranstaltungen umfassen.

Laut Hernández Luis sei eine Million Euro in das Vorhaben geflossen, finanziert von der u.a. in Holland ansässigen Triodos Bank, die insbesondere Umwelt-, Energie- und Gesundheitsprojekte unterstützt.

Die Vereinigung Afate, deren Experten die Grundlagen für das Zentrums verfassten, fordern laut Diario de Avisos von Regionalregierung und Cabildo, Plätze unter Vertrag zu nehmen und diese öffentlich zu vergeben. Demnach bestünde eine hohe Nachfrage bei den kanarischen Alzheimer-Patienten und deren Familien, doch selbst mit dem neuen Zentrum sei das Angebot nicht ausreichend. Im Gespräch mit der Zeitung erklärte Unternehmer Hernández Luis, mit der öffentlichen Verwaltung derartige Verträge abschließen zu wollen.

Manuel Negrín, Präsident von Afate, wies im Diario darauf hin, dass es sich bei dem Zentrum für Alzheimer-Patienten „Delfin“ um das zweite dieser Art in ganz Spanien handele [es gibt auch ein spezialisiertes Zentrum in Salamanca] und um das erste in  privater Hand. Negrín hofft, das Zentrum werde als Beispiel für die Umwandlung von touristischer Unterkunft in eine Sozial- und Gesundheitseinrichtung dienen. Seiner Meinung nach handele es sich um eine brillante Idee und ein gut durchführbares unternehmerisches Projekt.

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